Coaching: Begleitendes Programm für die Karriere 

Stellen Sie sich vor, Sie sind Leistungssportler. Ohne einen Trainer an Ihrer Seite wäre es nahezu unmöglich, Höchstleistungen zu erbringen, eigene Stärken zu erkennen und auszubauen. Ähnlich verhält es sich in der Arbeitswelt: Ein professioneller Coach leistet genau das. Er hilft Ihnen dabei, Ihre Stärken herauszuarbeiten, Skills richtig einzusetzen, Ziele klarer zu definieren und diese auf schnellerem Wege zu erreichen.

Ein Coach arbeitet als neutraler Sparringspartner. Er hilft dem Coachee, also demjenigen, den er unterstützt, durch gezielte Fragen und verschiedene Methoden, neue Perspektiven zu entwickeln und verborgene Potenziale zu entdecken. Gemeinsam werden klare Ziele gesetzt und der Fortschritt regelmäßig überprüft. Der Fokus liegt dabei auf praktischen Ergebnissen – sei es eine bessere Führung des Teams, erfolgreichere Verkaufsgespräche oder effizienteres Arbeiten.

Und das hat Zukunft: Im beruflichen Kontext ist Coaching längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Laut einer Quadriga Coaching Studie aus dem Jahr 2021 lassen sich mehr als ein Drittel aller Führungskräfte von einem Coach begleiten. Es gilt als wirksames Instrument bei der Entwicklung von Führungskräften. Auch immer mehr Unternehmen erkennen den Wert dieser individuellen Unterstützung für ihre Mitarbeiter. 

Aber anders als viele denken, ist Coaching nicht nur Führungskräften vorbehalten. Immer mehr Organisationen bieten Coaching-Programme für Mitarbeiter aller Ebenen an, denn sie haben erkannt: Wer in die persönliche Entwicklung seiner Beschäftigten investiert, profitiert von motivierteren und leistungsfähigeren Teams. Und das ist in Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels Gold wert. Bietet ein Unternehmen Business-Training an, stärkt das die Mitarbeiterbindung. 

Was ein gutes Business-Coaching ausmacht:

Ein gutes Business-Coaching basiert stets auf einem Vertrauensverhältnis zwischen Coach und Coachee. Nur so können offen Probleme und Herausforderungen besprochen werden. Der Coach unterstützt dabei, konkrete berufliche Ziele zu erreichen. Er hilft aber auch, den eigenen Skills zu vertrauen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade hier spielt die persönliche Ebene eine wichtige Rolle. 

Mentoring: Der Erfahrungsschatz als Wegweiser

Eine weitere Methode und ein beliebtes Instrument der Personalentwicklung ist das Mentoring. Während ein Coach vor allem methodisch arbeitet, bringt ein Mentor oder eine Mentorin vor allem eines mit: wertvolle Erfahrungen aus der Praxis. Und zwar mitten aus dem Unternehmen. Corporate-Mentoring basiert auf dem Prinzip des Wissenstransfers zwischen erfahrenen Führungskräften (Mentoren) und Nachwuchskräften (Mentees) eines Unternehmens. Das Potenzial liegt also im Unternehmen selbst und wird in Form von Mentoring weitergegeben.

Ein gut etabliertes Mentoring-Programm ermöglicht es Berufseinsteigern während ihrer Ausbildung ebenso wie aufstrebenden Fachkräften, von den Erfahrungen ihrer Mentoren zu lernen. Dabei geht es um weit mehr als nur fachliche Skills: Mentorinnen und Mentoren geben Einblicke in ungeschriebene Regeln der Unternehmenskultur, teilen ihre Netzwerke und unterstützen bei der Navigation durch die oft komplexen Fragestellungen des Betriebs und der Arbeitswelt. Gerade angehenden Führungskräften bietet eine solche 1:1-Betreuung und -Beratung die Chance, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu wachsen, um ein Team erfolgreich führen und begleiten zu können.

Unterschieden werden beim Mentorship zwei Formen: Das formelle Mentoring wird vom Unternehmen geplant und organisiert. Mentor und Mentee treffen sich dann regelmäßig. Die Treffen dienen dazu, um die Fragen, Ziele und Fortschritte des Mentees zu besprechen. 

Anders das informelle Mentoring – bei dieser Form des Programms kommen Mentee und Mentor unregelmäßig, oft auf Zuruf, zusammen, um sich zu einem aktuellen Jobthema auszutauschen.

Was ein gutes Mentoring-Programm ausmacht:

Auch ein erfolgreiches Mentoring basiert auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt zwischen Mentor und Mentee. Der regelmäßige Austausch, der trotz unterschiedlicher Karrierelevel auf Augenhöhe stattfindet, Hilfestellungen und konstruktives Feedback sind dabei die zentralen Elemente. Und das wirkt: Viele Betriebe haben erkannt, dass Mentoring-Programme den immens wichtigen Wissenstransfer fördern und gleichzeitig zur Mitarbeiterbindung beitragen.

Unterschied Mentorship und Coaching: zwei Arten der Unterstützung

Im Arbeitsalltag ergänzen sich Coaching und Mentoring. Bei beiden Ansätzen steht schließlich der Wunsch, sich am Arbeitsplatz weiterzuentwickeln, zu verbessern und zu wachsen, im Mittelpunkt. 

Der Coach arbeitet jedoch methodisch und unterstützt den Coachee so, eigene Lösungen zu finden, um ein Ziel zu erreichen. Der Zeitraum des Coachings ist zudem begrenzt. Anders das Mentoring: Der Mentor begleitet den Mentee über einen längeren Zeitraum, teilt mit ihm praktische Einblicke und ganz konkrete Erfahrungswerte aus dem Berufsbild. Es geht nicht um das eine Ziel, sondern viel mehr um den begleitenden Prozess beim Einfinden in einem Unternehmen oder in einer neuen Position.

Im Coaching steht zudem die individuelle Entwicklung des Coachees im Fokus. Durch die professionelle Begleitung lernt er, Herausforderungen am Arbeitsplatz besser zu bewältigen und persönliche Stärken auszubauen. Es geht darum, sich selbst besser zu reflektieren, blinde Flecken zu erkennen und neue Handlungsoptionen zu entwickeln.

Mentoring funktioniert auf einer anderen Ebene: Hier unterstützt ein Mentor als erfahrener Wegbegleiter, indem er Ratschläge gibt sowie konkretes Fachwissen und seine Kenntnisse einsetzt, um den Mentee im Großen und Ganzen ausschließlich auf beruflicher Ebene zu fördern. 

Praktische Tipps: Worauf Sie bei einem Coaching bzw. Mentoring achten sollten

Ganz egal, ob Business-Coaching oder Mentorship – damit Sie von dem Programm profitieren, sollten Sie einige Aspekte beachten:

1. Definieren Sie Ihre Ziele klar und realistisch.

2. Seien Sie offen für neue Perspektiven und nehmen Sie Feedback an.

3. Nutzen Sie die Möglichkeit zum Netzwerken.

4. Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Entwicklung.

5. Bleiben Sie aktiv im Austausch mit Coach oder Mentor.

Die Zukunft der beruflichen Entwicklung

In einer Zeit, in der lebenslanges Lernen zur Normalität geworden ist, gewinnen die beiden Methoden der Personalentwicklung in Unternehmen weiter an Bedeutung. Laut „Talent Health Index 2023“, einer Studie im Auftrag des Talent-Management-Anbieters Cornerstone, wünschen sich sogar 62 % aller befragten Arbeitnehmer mehr Coaching- und Mentoring-Angebote im Job. 

Immer häufiger integrieren moderne Unternehmen diese Entwicklungsinstrumente fest in ihre Personalentwicklung. Dabei entstehen auch neue Formate wie virtuelles Mentoring oder Gruppen-Coaching, die zusätzliche Möglichkeiten der Weiterbildung und 1:1-Beratung eröffnen.

Fazit: Wichtige Investition in die Karriere

Coaching und Mentoring sind keine Luxus-Extras, sondern wichtige Corporate-Werkzeuge für die erfolgreiche Führungskräfte- bzw. Karriereentwicklung. Wer als Arbeitnehmer diese Unterstützungsangebote nutzt, investiert in die eigene Zukunft und verschafft sich einen entscheidenden Vorteil im Berufsleben. 

Der Input und die Expertise von Mentoren und Coaches hilft, berufliche oder auch persönliche Ziele zu erreichen. Dabei kann die Kombination aus methodischer Begleitung durch einen Coach und praktischer Erfahrung eines Mentors der Schlüssel zum nächsten Karriereschritt sein.

Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu machen: Die beste Beratung und Begleitung nützt nur dann etwas, wenn man bereit ist, sich auf den Prozess einzulassen und aktiv an der eigenen Entwicklung zu arbeiten.

Quellen: 

1. Mentoring: Definition, Programm-Beispiele + Tipps (Zuletzt abgerufen am 29.04.2025 unter https://www.derstandard.at/
2. Was ist der Unterschied zwischen Mentoring und Coaching? (Zuletzt abgerufen am 17.02.2025 unter jobteaser.com)
3. Manager Coaching: Aufgaben, Ziele ( Zuletzt abgerufen am 29.04.2025 unter trend.at)  
   https://www.trend.at/karriere/coaching
4. Den Unterschied zwischen Coaching und Mentoring aufschlüsseln (Zuletzt abgerufen am 17.02.2025 unter coachhub.com)

Hinweis: In diesem Text wird die männliche Form für personenbezogene Hauptwörter benutzt (z.B. „der Mentor“, „der Arbeitgeber“). Dies dient allein dem Lesefluss, es sind alle Geschlechter gemeint.