Blended Learning Konzept: Warum es sich für Unternehmen lohnt

Die Art und Weise, wie Mitarbeitende lernen und sich weiterbilden, entwickelt sich kontinuierlich weiter. Blended Learning, auch integriertes Lernen genannt, hat sich dabei als besonders effektives Konzept etabliert – auch im Corporate Learning. Als innovative Form der Weiterbildung kombiniert dieser Ansatz klassische Präsenzveranstaltungen mit digitalen Lernmethoden. Lesen Sie mehr über die Vorteile einer flexiblen Lernkultur in Unternehmen.

HAPEKO-Magazin Blended-Lerning

Management Summary

  • Definition

    Blended Learning, auch integriertes Lernen genannt, kombiniert Präsenz- und Online-Lernen. Dabei werden digitale mit klassischen Lernformaten verbunden. Diese Verknüpfung erleichtert es Lernenden, Inhalte individuell zu verinnerlichen.

  • Vorteile

    Zu den Vorteilen von Blended Learning zählen die zeitliche und örtliche Flexibilität und ein potenziell nachhaltigerer Lernerfolg durch verschiedene Lernmethoden.

  • Einführung im Unternehmen

    Die Einführung von Blended Learning in einem Unternehmen erfordert einen qualifizierten Trainer mit fachlichen wie pädagogischen Kompetenzen, ein Konzept uir Einbettung der Inhalte und die passende Technik, wie eine zweckmäßige Lernplattform.

Zeitgemäßes Corporate Learning – warum das so wichtig ist

Ob Entwicklung von Führungskräften, Einführung einer neuen Software in der Organisation oder Training der Mitarbeitenden für den Erhalt eines Zertifikats: Corporate Learning, also Weiterbildung im betrieblichen Umfeld, rüstet Unternehmen und ihre Mitarbeiter für die Zukunft. 

Dabei stehen die Teams der Personalentwicklung vor der Herausforderung, Schulungen so anzubieten beziehungsweise zu gestalten, dass diese effektiv und flexibel zugleich sind. Es zeigt sich, dass das klassische Modell des reinen Präsenzunterrichts den Anforderungen der modernen Arbeitswelt nicht mehr gerecht wird. Gleichzeitig zeigen Erfahrungen, dass ausschließliches E-Learning als Methode beim Corporate Learning nicht optimal ist. Genau hier setzt das Konzept des hybriden Lernens an: Es kombiniert die Vorteile beider Lehr- und Lernwelten.

Was ist Blended Learning?

Das sogenannte Blended Learning, übersetzt „vermischtes Lernen“, hält, was der Begriff verspricht: Es kombiniert zwei Lernformen, den klassischen Präsenzunterricht und das eigenständige E-Learning. Beide Lernszenarien werden dabei zu einer Lerneinheit zusammengeführt. Diese Kombination von Methoden, auch „integriertes Lernen“ genannt, macht es leichter für die Teilnehmer, Lerninhalte entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse zu erschließen.

Dreierformel: Zentrale Komponenten des Blended Learning

Im Zentrum des Blended-Learning-Konzepts stehen die beiden Lernszenarien, im Idealfall aber auch der Wissensaustausch im Team:

Präsenz-Veranstaltungen

Die Face-to-Face-Schulungen bieten die Möglichkeit zum direkten Austausch zwischen Teilnehmern und Trainern. Hier können organisatorische Fragen geklärt, praktische Fähigkeiten geübt und komplexe Fragen unmittelbar geklärt werden. Auch vertiefende Inhalte können Ausbilder in der gemeinsamen Zeit vor Ort besser vermitteln. Regelmäßige Präsenzveranstaltungen ermöglichen es den Lehrkräften zudem, die Bedürfnisse einzelner Lernender zu erkennen und auf diese einzugehen.

E-Learning

Dank E-Learning-Komponente können die Schüler zeit- und ortsunabhängig sowie im individuellen Tempo und Rhythmus lernen. In der Regel werden hier interaktive Kurse, virtuelle Klassenzimmer und digitale Lernmaterialien kombiniert, um den Lernenden flexible Möglichkeiten zur Wissensaneignung anzubieten. Kursteilnehmer können so überall dort lernen, wo sie Zugang zu elektronischen Endgeräten haben. Je nach Anbieter und Kurs kann sogar unterwegs per App auf dem Smartphone gelernt werden, zum Beispiel in Form von Podcasts, Wissenstests oder speziellen E-Learning-Plattformen. Unterschieden werden hier computergestützte Lernprogramme, auch Computer-Based Training genannt, die offline genutzt werden, und Online-Lernprogramme, auch als Web-Based-Training bezeichnet.

Sozialer Austausch

Der regelmäßige Austausch zwischen den Lernenden (und den Lehrenden) darf auch bei Kursen, die überwiegend digital durchgeführt werden, nicht fehlen. Er verbindet die beiden zentralen Komponenten. Um dies zu ermöglichen, können beispielsweise spezielle Chatrooms eingerichtet werden, in denen persönliche (Lern-)Erfahrungen und Wissen im Team ausgetauscht werden können. 

Aufbau eines Blended-Learning-Angebots

In der Regel wird die Schulung durch eine Präsenzveranstaltung eingeleitet. Sie dient dazu, dass Kursteilnehmende und Kursleiter sich gegenseitig kennenlernen. Auch organisatorische und technische Fragen werden anfangs einmal grundsätzlich geklärt. Je nach Kurs können Lerngruppen gebildet werden. Später finden weitere Präsenzphasen statt, um Inhalte zu vertiefen oder um das Gelernte praktisch in der Gruppe anzuwenden. 

Digitale Medien, Webinare oder digitale Workshops, in denen synchron oder asynchron gelernt wird, dienen hingegen oft der reinen Wissensvermittlung von Lerninhalten. Lernende können hier im Selbststudium ihren Lernprozess Schritt für Schritt selbst steuern. 

Je nach Kurs, Lerninhalt und Zeitrahmen der Schulung kann sich der Anteil von Präsenz- bzw. Online-Komponenten unterscheiden. Möglich sind unterschiedliche Blended-Learning-Varianten:

Variante 1: Hybrid

Bei diesem Modell sind Präsenzphasen und das selbstständige Onlinelernen relativ gleich gewichtet. Die beiden Lernformen wechseln sich in der Regel tage- oder wochenweise ab. Der Unterricht in Präsenz kann gezielt für Praxisübungen genutzt werden, die Online-Zeit zum Wissenstransfer.

Variante 2: Fokus Onlinezeit

Hier besteht die Schulung zu einem Großteil aus E-Learning, ergänzt durch verhältnismäßig kurze Präsenz-Angebote. Dieses Modell bietet den Lernenden mehr Flexibilität. Sie können sich in den Online-Phasen das Wissen selbstständig aneignen. Oft werden verschiedene Methoden zum Selbstlernen angeboten. Der geringere Anteil an Präsenzzeit dient in der Regel dazu, Fragen zu klären und um unter Anleitung des Ausbilders das zuvor Erlernte in der Praxis anzuwenden.

Variante 3: Fokus Präsenzzeit

Je nach Thema kann eine Fortbildung auch größtenteils als Präsenzkurs stattfinden. In der Regel dient die E-Learning-Einheit in diesem Modell dazu, sicherzustellen, dass das Erlernte nachhaltig vermittelt und verinnerlicht wird. Beim abschließenden Online-Learning wird hier wiederholt, es wird nichts Neues vermittelt.   

Vorteile des Blended Learnings – für Unternehmen und Mitarbeitende

Blended Learning bietet als Methode zahlreiche Vorteile – insbesondere für die Lernenden:

  • flexible Zeiteinteilung der Lernaktivitäten
  • Möglichkeit, verschiedene Lernmethoden einzubinden
  • geht auf individuelle Lernstile ein
  • nachhaltiger Lernerfolg durch einen Mix an Lernformen
  • bessere Integration in den Arbeitsalltag
  • Möglichkeit zum selbstgesteuerten Lernen
  • verlängertes Lernen durch Online-Inhalte

Aber auch die Unternehmen profitieren vom Blended Learning Konzept:

  • reduzierte Reisekosten durch weniger Präsenztermine
  • effiziente Nutzung von Ressourcen
  • bessere Integration in den Arbeitsalltag, weniger Ausfalltage im Team

So führen Sie Blended Learning in der Organisation ein

Um als Unternehmen Blended Learning erfolgreich in der Personalentwicklung zu integrieren, sind drei Faktoren entscheidend:

  • Qualifizierte Trainer

    Lehrende müssen sowohl fachliche und pädagogische als auch technische Kompetenzen mitbringen. Sie sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Lernbegleiter.

  • Durchdachtes Konzept

    Die Lerninhalte müssen sinnvoll auf die verschiedenen Methoden verteilt werden. Dabei ist es wichtig, die Stärken jedes Formats optimal zu nutzen.

  • Technische Voraussetzungen

    Die Organisation muss über die notwendige technische Infrastruktur verfügen, dazu zählt unter anderem eine funktionale Lernplattform.

Praxisbeispiel für Corporate Learning: So kann das Konzept eingesetzt werden

Das Blended-Learning-Konzept lässt sich relativ gut mit dem Job kombinieren, ohne dass Mitarbeitende mehrere Tage am Stück ausfallen. Ein typisches Anwendungsbeispiel für die erfolgreiche Umsetzung der Blended-Learning-Methode ist aus eben diesem Grund der Einsatz in der Führungskräfteentwicklung. 

Integriertes Lernen kann in der Praxis beispielsweise mit folgenden Bausteinen erfolgen:

  1. (asynchrone) Online-Vorbereitung mit grundlegenden Führungskonzepten
  2. Präsenzworkshop für praktische Übungen
  3. Virtuelle Gruppenarbeiten zur Vertiefung
  4. Online-Coaching und Feedback
  5. Abschließender Präsenztermin zur Evaluation

 

Fazit: Die Zukunft des Corporate Learnings

Es verbindet die Vorteile klassischer Schulungsmethoden mit den Möglichkeiten moderner Technologien: Das Konzept des integrierten Lernens hat sich gerade im Corporate Learning als effektives Modell etabliert. Organisationen, die diesen Ansatz umsetzen, profitieren von einer nachhaltigen Lernkultur und gut qualifizierten Mitarbeitenden. Denn: Das Blended-Learning-Konzept ist leichter in den Arbeitsalltag zu integrieren und geht deutlich besser auf individuelle Lernprozesse und Bedürfnisse der Lernenden ein. Unternehmen, die auf integrierte Lernkonzepte setzen, schaffen die Basis für eine zukunftsfähige Personalentwicklung und erleichtern es ihren Mitarbeitenden, entsprechend ihrer individuellen Neigungen lebenslang zu lernen

Quellen: 

  1. Blended Learning für Unternehmen: Wie ein moderner Ansatz gelingt (Zuletzt abgerufen am 29.04.2025 unter Litmos.com)
  2. Blended Learning: Flexibel, vielfältig, differenziert (Zuletzt abgerufen am 29.04.2025 unter Demokratiezentrum Wien)
  3. Blended Learning – die Top-Lernform der Zukunft(Zuletzt abgerufen am 31.01.2025 unter personio.de)
  4. Blended Learning: Definition, Formate und Einsatz im beruflichen Kontext (Zuletzt abgerufen am 29.04.2025 unter Erwachsenenbildung.at)

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