• Interim Management: Expertise auf Zeit

Zeitarbeit auf höchstem Niveau

Krisenmanager und Lückenfüller: das Interim Management

Tritt in einem Unternehmen ein Engpass im Management auf oder wird für einen Veränderungsprozess ad hoc Fachexpertise benötigt, kann die Personal- oder Wissenslücke durch Interim Management geschlossen werden. Ein externer Manager übernimmt dann vorübergehend die Führung des Unternehmens, einer Abteilung oder eines Projekts. Ist die Aufgabe gelöst oder der personelle Engpass überbrückt, verlässt er den Betrieb wieder. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Schlüsselqualifikationen eine Interim Führungskraft auszeichnen und warum die kurzfristige Verfügbarkeit eines Interim Executive trotz hoher Kosten für viele Unternehmen Gold wert sein kann.

Wörtlich bedeutet Interim Management „Management auf Zeit“ (lateinisch „ad interim“: in der Zwischenzeit). Ein Interim Manager wird also als externe Spezial- oder Führungskraft nur für einen begrenzten Zeitraum oder eine bestimmte Projektdauer eingesetzt. In dieser Zeit bringt er seine langjährige Erfahrung und Expertise in die Organisation ein. Ziel ist es, die ihm übertragenen Aufgaben im zuvor definierten Zeitraum (oder schneller) zu bewältigen und Projekte erfolgreich abzuschließen. Nach Abschluss des Projektes können sich Anschlussaufgaben ergeben. In diesem Fall verlängert sich der Einsatz. Im Durchschnitt beträgt der Einsatz als Interim Manager jedoch nur etwa sechs Monate.

Für Arbeitgeber kommt die Lösung Interim Management oft dann in Frage, wenn durch Krankheit, Kündigung oder Mutterschutz beziehungsweise Elternzeit Engpässe in der Führungsetage oder Leitungspositionen entstehen. Auch in Krisensituationen, die neue Lösungsansätze oder eine spezifische Fachexpertise erfordern, kann Interimsmanagement das Mittel der Wahl sein. Die Beauftragung eines Interim Executive bietet zudem eine gute Möglichkeit, ganz neue Projekte umzusetzen oder Veränderungsprozesse (in die Wege) zu leiten. Denn: Die externe Führungskraft bringt ihre gesammelte Erfahrung aus der freien Wirtschaft und spezifisches Fachwissen mit und kann so Projekte wesentlich effizienter und zielgerichteter leiten. Auch der Aufbau neuer Teams oder ganzer Abteilungen im Unternehmen kann dem externen Manager übertragen werden. Da Interim Manager in der Regel nicht beratend bzw. als Consultant, sondern operativ arbeiten, leisten sie aufgrund ihrer Praxiserfahrung schnell einen sichtbaren Beitrag.

Vorteile und Nachteile des Interim Managements

Interim Geschäftsführer oder Manager werden als hochspezialisierte Experten für eine Reihe von Aufgaben eingesetzt, sind also vielseitig. Das bringt viele Vorteile, aber auch einige Stolpersteine mit sich. Wir stellen die Vor- und Nachteile kurz gegenüber:

Vorteile von Interim Management

1. Kurzfristige Verfügbarkeit:

Interim Manager stehen relativ kurzfristig zur Verfügung und benötigen aufgrund ihrer Erfahrung nur eine kurze Einarbeitungs-Phase, um ihre Arbeit aufnehmen zu können. Dadurch können Firmen in einer schnelllebigen Arbeitswelt besonders flexibel und schnell auf Veränderungen oder Krisen reagieren. Auch das Vertragsverhältnis ist flexibel, da Interim Manager in der Regel freiberuflich tätig sind.

2. Erfahrung und Kompetenz:

Durch ihre langjährige Erfahrung bringt die externe Führungskraft ein breites Spektrum an Fähigkeiten mit und kann Herausforderungen in der Regel effektiver und routinierter angehen. Nicht zu vergessen: das Fachwissen. Um einen Interim Manager mit der exakt passenden branchenrelevanten Fachexpertise zu finden und zu beauftragen, können spezialisierte Interim Recruiter bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten unterstützen.

3. Netzwerk:

Die vielen verschiedenen Stationen des Managers bringen nicht nur eine entsprechende Erfahrung und Expertise mit sich. Das Unternehmen profitiert auch von einem großen Netzwerk innerhalb einer spezifischen Branche, das sich Interim Manager im Laufe der Jahre aufgebaut haben.

4. Objektivität und neue Lösungsansätze:

Externe Interim Manager helfen, Betriebsblindheit zu überwinden. Durch den frischen Blick auf bestehende Prozesse bleiben auch die damit verbundenen Probleme nicht verborgen. So können sie Lösungen entwickeln, helfen, alte Barrieren abzubauen und neue Wege zu beschreiten. Der erfolgreiche Abschluss ist für die Interim-Kraft die beste Empfehlung für neue Aufträge, deshalb arbeitet sie ausschließlich für das Projektziel „Erfolg“ – und als externe Person auch „unbelastet“ von interner Historie.

5. Kalkulierbare Kosten:

Im Vergleich zur Festanstellung einer Führungskraft können die Kosten für freiberufliche Manager auf den Projektzeitraum beziehungsweise den zeitlich begrenzten Bedarf abgestimmt werden.

Nachteile von Interim Management

1. Mögliche Skepsis im Team:

Der Manager ist und bleibt in den meisten Fällen ein Externer. Dies kann zu Akzeptanzproblemen bei (langjährigen) Mitarbeitern führen, was wiederum die Zusammenarbeit beeinträchtigen kann.

2. Zeitliche Begrenzung:

Durch die zeitliche Befristung des Interimsmandats hat der Manager möglicherweise nicht genügend Zeit, um langfristige Strategien im Unternehmen zu implementieren.

3. Hohe Kosten:

Die Tagessätze sind hoch. Somit sind die Gesamtkosten für einen Interim Manager entsprechend höher als für einen fest angestellten Mitarbeiter.

Für welche Positionen und Funktionen ist Interim Management geeignet?

Von operativen Funktionen bis hin zu strategischen und systemrelevanten Positionen – es gibt viele potenzielle Einsatzgebiete für Interim Manager, nicht nur auf der Führungsebene.

1. CEO und Geschäftsführer:

Interim-Geschäftsführer werden häufig als Übergangslösung oder bei der Neuausrichtung eines Unternehmens eingesetzt.

2. Projektmanagement:

Interim Manager mit Erfahrung im Projektmanagement können komplexe Projekte effizient leiten und zum Erfolg führen. Pluspunkt: Sie bringen oft wertvolles Fachwissen mit.

3. HR und Personalwesen:

Zur Überbrückung von Personalengpässen oder zur Einführung neuer Human Resources-Strategien können externe HR-Interim-Kräfte mit entsprechender Expertise in Personalthemen eingesetzt werden.

4. Finanzmanagement:

Im Finanzbereich können Interim-Kräfte Unternehmen durch Restrukturierungsphasen führen oder Finanzstrategien optimieren.

Kann man Interim Management „lernen“?

Eine klassische Ausbildung oder ein Studium für Interim Management gibt es nicht. Es werden jedoch verschiedene Zertifikatsprogramme und Trainings angeboten, die auf die spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. Tatsächlich basiert die Kompetenz eines Interim Managers aber viel mehr auf der langjährigen Erfahrung aus Führungspositionen in anderen Unternehmen, der individuellen fachlichen, besser noch branchenspezifischen Expertise und der Kenntnis bestimmter Märkte. Genau diese Kombination aus Managementfähigkeiten und wertvollem Fachwissen als Werkzeug ist die Schlüsselqualifikation, die ein Interim Manager mitbringen sollte. Entscheidend beim Recruitment einer Interim-Kraft ist daher immer, dass eine Führungskraft gefunden wird, die exakt zur Aufgabe und zum Unternehmen passt.

Ein Interim Manager muss sich in kürzester Zeit in Projekte, Aufgaben und die Unternehmenskultur einarbeiten können, um dann loszulegen. Anpassungsfähigkeit und eine sehr schnelle Auffassungsgabe sind daher wichtige Eigenschaften, die einen Manager auf Zeit auszeichnen. Bei den Soft Skills sind Kommunikationsstärke, Führungskompetenz, Geduld und eine gewisse Stressresistenz ein Muss. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung eines umfangreichen beruflichen Netzwerkes.

Interim Management oder doch eine dauerhafte Lösung?

Interim Management kommt weder nur im Krisen- oder Sanierungsfall zum Tragen, noch sind es ausschließlich Interim Geschäftsführer, die beauftragt werden können. Zudem eignet sich das Engagement einer Interimskraft nicht nur für große Unternehmen und Konzerne, sondern auch für mittelständische Unternehmen.

Grundsätzlich lohnt sich der Einsatz eines externen Managers immer dann, wenn die Situation schnelles Handeln erfordert oder ein Unternehmen neue Impulse von außen benötigt. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Personalengpässe eine kurzfristige Lösung erfordern, zeitnahe Ergebnisse benötigt werden oder Projekte spezifische Fachkenntnisse erfordern, die die Organisation nicht auf die Schnelle abbilden kann.

Dieser Mehrwert des Interim Managements hat allerdings seinen Preis, den es zu kalkulieren gilt. Die Kosten für einen Experten auf Zeit sind relativ hoch. Doch die Investition lohnt sich oft – auch (oder gerade) in Krisensituationen. Denn: Auch eine längerfristig unbesetzte Führungsposition oder unqualifizierte Projektmitarbeiter und fehlendes Know-how sind auf Dauer ein hoher Kostenfaktor. Andererseits haben Unternehmen bei einem Interimsmandat etwa keine Lohnnebenkosten zu tragen, auch eine Kündigungsfrist gibt es nicht, da der Auftrag entweder wie vereinbart endet oder befristet verlängert wird.

Sind die Herausforderungen im Unternehmen langfristiger Natur und ist eine entsprechende strategische Ausrichtung erforderlich, kann die Einstellung einer fest angestellten Führungskraft die bessere Wahl sein. Hier ist abzuwägen, ob ausreichend Zeit für die (oft langwierige) Suche nach einem geeigneten Kandidaten bleibt. Ist dies nicht der Fall, heißt die Lösung in vielen Fällen tatsächlich Interim Management. Oder ein Mix aus beidem: Während der Suche nach einer Führungskraft, die dauerhaft im Unternehmen bleibt, besetzt eine Interimskraft die offene Position, bis ein neues Teammitglied gefunden ist.


Hinweis: Sprache

Auf dieser Website wird für Personenbezeichnungen und personenbezogene Hauptwörter an bestimmten Stellen nur die männliche Form verwendet. Dies ist nicht geschlechtsspezifisch gemeint und soll keine Personengruppe ausgrenzen. Begriffe wie „Manager“, „Geschäftsführer“ oder „Bewerber" verwenden wir grundsätzlich für alle Geschlechter, im Sinne der Gleichbehandlung. Das generische Maskulinum als die kürzere Sprachform wird auf dieser Website lediglich genutzt, um an den entsprechenden Stellen eine bessere Lesbarkeit und Funktionalität zu schaffen.